NLP ist ein sehr freies Feld, in dem sich theoretisch jedermann NLP-Trainer nennen darf. Selbst Menschen, die noch nie eine NLP-Ausbildung besucht haben, dürfen sich (rein rechtlich) 'NLP-Trainer' nennen und ein NLP-Institut eröffnen. Aus diesem Grund tragen die meisten verbandszertifizierten Trainerbezeichnungen auch den Zusatz des Verbandes. z.B. "NLP-Trainer, IANLP".
Gleichwohl bedeutet die alleinige Tatsache, dass der Trainer einem NLP-Verband angehört, noch nicht automatisch, dass er auch in diesem ausbildungs- und zertifizierungsberechtigt ist. Schließlich kann nahezu jedermann Mitglied eines Verbandes werden. Um NLP-Ausbildungen durchzuführen und diese nach dem Verbandsstandard zu zertifizieren, bedarf es in aller Regel einer förmlichen Ernennung zum siegelberechtigten NLP-Lehrtrainer oder gar zum NLP-Master-Trainer.
Die allermeisten NLP-Trainer, die eine solche Siegelberechtigung eines Verbandes besitzen, haben ihre eigene Ausbildung nach genau diesem Verbandsstandard absolviert.
Doch diese -und das kann nicht oft genug betont werden- unterscheiden sich von Verband zu Verband zum Teil ganz erheblich voneinander.
Dieses Kriterium kann deshalb so wichtig sein, weil manche NLP-Verbände von ihren Ausbildern nicht einmal die Einhaltung bestimmter Mindestanforderungen an die Ausbildungen verlangen. Darüber hinaus gibt sogar "europaweit agierende" NLP Verbände, die in ihren NLP-Trainer-Curricula "zwar aufbauend auf die (fachlich-thematischen) Inhalte der Practitioner- und Master-Curricula Bezug nehmen, diese Inhalte selbst allerdings weder zum Gegenstand des Trainer-Curriculums noch des abschließenden Testings" machen. Eine fachlich-inhaltliche Kompetenzausbildung und -prüfung der Trainer ist damit laut deren Verbandscurriculum nicht vorgesehen!
Das kann natürlich gravierenden Einfluss auf den Umfang, die Inhalte und letztlich auf die Qualität der Ausbildungsangebote dieser Trainer haben.
Aus diesen Gründen ist es empfehlenswert, zu erfahren,
- ob, und nach welchem Verband der Trainer eine entsprechende Lehrberechtigung besitzt und
- ob der Trainer selbst von namhaften NLP-Master-Trainern persönlich ausgebildet wurde, oder ob er seine eigene Trainer-Ausbildung nur online absolviert hat. Denn außer den entsprechenden Zertifikaten sollte er auch die inhaltliche Fachkompetenz besitzen.
- ob der Trainer ggf. auch Lehrberechtigungen weiterer international anerkannter NLP-Verbände besitzt, die die Kriterien '1. DER NLP-VERBAND' erfüllen.
- in welcher Ausbildungsform (online oder Präsenz) diese Trainer ihre NLP-Ausbildung gestalten werden.
Empfehlenswert ist es auch, wenn der Trainer auch zusätzliche Qualifikationen in angrenzenden Themenfeldern (Psychologie, Psychotherapie, TA, GfK, Systemische Arbeit, Hypnose, etc.) erworben hat. Obwohl es sich in der Praxis als außerordentlich sinnvoll erwiesen hat, verlangen leider nur sehr wenige NLP-Verbände von ihren künftigen NLP-Trainern den Nachweis einer absolvierten NLP-Coach Ausbildung.
Daneben spielen natürlich auch die sogenannten 'weichen Faktoren' wie Freundlichkeit, Sympathie und Empathie eine entscheidende Rolle. Gerade in einer NLP-Ausbildung sind die sozialen Kompetenzen in persönlichen Beziehungen, Integrität, Wertschätzung und Vertrauen unkompensierbare Größen. Hier sollte vom ersten Moment an die Chemie stimmen. Ein sehr zuverlässiges Indiz für die Integrität und Authenzität eines Trainers ist die Frage, ob der Trainer selbst das lebt, was er lehrt.
Gleichzeitig hat es sich sehr häufig als fataler Irrtum erwiesen, zu glauben, das wenn jemand etwas gut kann, dass er es auch gut lehren kann. Dazu spielen neben den didaktischen Fähigkeiten auch die Kompetenzen im Umgang mit Gruppendynamiken eine entscheidende Rolle. Und diese sind je nach Ausbildungsform völlig unterschiedlich gestaltet.